

Sie fragen sich, wer für die Bereitstellung von Sicherheitsdatenblättern verantwortlich ist? Gemäß den EU-REACH-Vorschriften erstellen Lieferanten jedes Sicherheitsdatenblatt und stellen es zur Verfügung. Händler geben es unverändert weiter. Arbeitgeber halten die neueste Version für alle Mitarbeiter leicht zugänglich. In diesem Leitfaden werden die einzelnen Verantwortlichkeiten erläutert, was bei Verstößen passiert und einfache Tipps gegeben, wie Sie die Vorschriften einhalten und Ihr Team schützen können.
Warum Sicherheitsdatenblätter wichtig sind
Sicherheitsdatenblätter (SDB) enthalten klare Anweisungen für den Umgang mit Chemikalien: Gefahren, Erste Hilfe, PSA und Entsorgung. Sie folgen einem standardisierten 16-teiligen Format. Dank dieser Struktur findet jeder innerhalb von Sekunden, was er sucht.
Wer ist gesetzlich für die Bereitstellung von SDB verantwortlich (Deutschland/EU)?
In der EU legt Artikel 31 der REACH-Verordnung die Regeln für SDB entlang der Lieferkette fest. Die wichtigsten Pflichten sind:
- Lieferanten (Hersteller, Importeure, Formulierer) müssen für gefährliche Stoffe und Gemische oder wenn andere Auslöser vorliegen, ein 16-teiliges SDB erstellen.
Das SDB muss kostenlos sein und spätestens bei der ersten Lieferung in Papierform oder elektronisch bereitgestellt werden. Es muss in der Amtssprache des Verkaufslandes (in Deutschland in deutscher Sprache) verfasst sein.
Es muss unverzüglich aktualisiert werden, wenn neue Sicherheitsinformationen die Risikokontrollen beeinflussen oder wenn Beschränkungen oder Zulassungsentscheidungen gelten. - Vertreiber müssen das aktuelle Sicherheitsdatenblatt an nachgeschaltete Kunden weitergeben und auf Anfrage unverzüglich zur Verfügung stellen. Sie dürfen den Inhalt nicht ändern.
- Arbeitgeber müssen Sicherheitsdatenblätter den Arbeitnehmern leicht zugänglich machen und sie für Schulungen und Sicherheitsunterweisungen verwenden.
Die deutschen Vorschriften (GefStoffV und TRGS 555) verlangen einen leichten Zugang (in Papierform, digital oder über andere Systeme) und regelmäßige Unterweisungen der Arbeitnehmer.
Verantwortlichkeiten der Beteiligten für Sicherheitsdatenblätter
Interessengruppen | Kernaufgabe gemäß SDB |
---|---|
Lieferanten (Hersteller/Importeure/Formulierer) | Erstellen Sie vor der ersten Lieferung ein korrektes SDB. Stellen Sie es kostenlos in deutscher Sprache für den deutschen Markt zur Verfügung. Aktualisieren Sie es, wenn neue Sicherheitsdaten vorliegen oder wenn gesetzliche Änderungen die Verwendung betreffen. |
Vertriebshändler | Leiten Sie das aktuellste SDB ohne inhaltliche Änderungen an alle nachgeschalteten Kunden und auf Anfrage weiter. |
Arbeitgeber/Sicherheitsbeauftragte | Führen Sie ein vollständiges, aktuelles Sicherheitsdatenblattarchiv (digital oder in Papierform). Stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter schnell darauf zugreifen können und darin geschult sind. Halten Sie die TRGS 555 ein. |
Arbeitnehmer | Wissen Sie, wo die Sicherheitsdatenblätter aufbewahrt werden, befolgen Sie die Anweisungen und melden Sie Lücken. Das deutsche Recht verpflichtet die Mitarbeiter außerdem, Schulungen und Sicherheitshinweise zu befolgen. |
So bleiben Arbeitgeber konform
Verwenden Sie diesen fünfstufigen Leitfaden:
- Listen Sie alle Chemikalien auf. Verknüpfen Sie jeden Artikel mit einem Produktcode oder Barcode. Sammeln Sie die Blätter. Speichern Sie PDF-Dateien bei Erhalt oder laden Sie sie von den Websites der Lieferanten herunter. Stellen Sie deutsche Versionen für den lokalen Gebrauch bereit.
- Verfolgen Sie Aktualisierungen. Abonnieren Sie Lieferantenmitteilungen und richten Sie Kalenderprüfungen ein.
- Schulen Sie Ihre Mitarbeiter. Führen Sie kurze Toolbox-Gespräche durch. Zeigen Sie, wie man ein Sicherheitsdatenblatt in weniger als einer Minute öffnet. Richten Sie sich nach TRGS 555.
- Führen Sie vierteljährliche Audits durch. Vergleichen Sie jedes Sicherheitsdatenblatt mit dem Etikett. Entfernen Sie veraltete Bestände.
Strafen und Bußgelder bei Nichteinhaltung der Sicherheitsdatenblattpflicht (Deutschland)
Die deutschen Behörden setzen die REACH/CLP-Verordnung und nationale Vorschriften durch. Mögliche Folgen sind unter anderem:
Verstoßart | Höchststrafe* |
---|---|
Verwaltungsdelikt (Verstöße gegen Pflichten in der Lieferkette, einschließlich Sicherheitsdatenblätter) | Bis zu 50.000 EUR pro Verstoß |
Straftat (vorsätzlicher Verstoß mit schwerwiegender Gefahr) | Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren |
Straftat (vorsätzlich mit Gefahr für Leben oder Eigentum von erheblichem Wert) | Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren |
*Basierend auf der Chemikalien-Sanktionsverordnung. Die tatsächlichen Beträge und Maßnahmen hängen vom Einzelfall und der zuständigen Behörde ab.
Tägliche bis jährliche SDS-Checkpoints
Diese Checkpoints, vom ersten Kauf bis zur Jahresendprüfung, helfen Ihnen, einfache Versäumnisse zu vermeiden, die zu Compliance-Problemen führen können.
Arbeitsablaufphase | Schnelle Maßnahmen | Häufigkeit |
---|---|---|
Vor dem Kauf | Fordern Sie beim Lieferanten das aktuellste Sicherheitsdatenblatt an. Überprüfen Sie das Überarbeitungsdatum und die Sprache. | Jede Bestellung |
Wareneingang | Vergewissern Sie sich, dass die Lieferung ein Sicherheitsdatenblatt (in Papierform oder digital) enthält. Legen Sie es sofort ab. | Jede Lieferung |
Lagerung | Hängen Sie einen Lageplan oder einen QR-Code aus, damit alle Mitarbeiter das Datenblatt innerhalb von 60 Sekunden öffnen können. | Nach der Einlagerung |
Schichtbeginn | Führen Sie Stichproben durch, um zu überprüfen, ob für alle Chemikalien ein Sicherheitsdatenblatt verfügbar ist. | Täglich |
Monatliche Übung | Führen Sie eine simulierte Verschüttung durch und messen Sie, wie schnell die Mitarbeiter das richtige Sicherheitsdatenblatt finden. | Monatlich |
Jahresendüberprüfung | Entfernen Sie veraltete Chemikalien, ersetzen Sie veraltete Datenblätter und aktualisieren Sie die Schulungsunterlagen. | Jährlich |
So stellen Sie den Zugriff auf Sicherheitsdatenblätter in jeder Phase sicher
Der erste Schritt besteht darin, zu wissen, wer die Sicherheitsdatenblätter bereitstellt. Durch die Aktualisierung und einfache Auffindbarkeit aller Sicherheitsdatenblätter wird die Einhaltung von Vorschriften zu einem Sicherheitsfaktor. Verwenden Sie klare Beschriftungen, einfache Suchbegriffe und kurze Übungen.
Häufig gestellte Fragen
1. Wer ist für die Bereitstellung von Sicherheitsdatenblättern für nachgeschaltete Anwender verantwortlich?
Lieferanten erstellen und liefern sie. Händler geben sie weiter. Arbeitgeber machen sie den Arbeitnehmern zugänglich.
2. Wer ist laut Gesetz für die Bereitstellung von Sicherheitsdatenblättern in der EU verantwortlich?
Jeder Lieferant, der einen gefährlichen Stoff oder Gemisch gemäß REACH Artikel 31 in Verkehr bringt. Stellen Sie das Sicherheitsdatenblatt kostenlos in der Sprache des Verkaufslandes zur Verfügung.
3. Welche Verantwortung hat ein Arbeitgeber in Bezug auf Sicherheitsdatenblätter in Deutschland?
Er muss die Sicherheitsdatenblätter für die Arbeitnehmer jeder Schicht leicht zugänglich aufbewahren. Er muss sie für Betriebsanweisungen und Schulungen verwenden und sicherstellen, dass die Arbeitnehmer in Papierform oder digital darauf zugreifen können.
4. Wie oft muss ein Sicherheitsdatenblatt aktualisiert werden?
Wenn neue Gefahrenhinweise oder Sicherheitsmaßnahmen bekannt werden oder wenn eine Zulassung oder Beschränkung die Verwendung betrifft. Aktualisieren Sie es unverzüglich.
5. Gibt es ein Tool, das Benachrichtigungen über aktualisierte Sicherheitsdatenblätter automatisiert?
Ja. Moderne Software zur Verwaltung von Sicherheitsdatenblättern kann Änderungen von Lieferanten verfolgen und Sie umgehend benachrichtigen. (Wählen Sie Tools, die EU-REACH und die Ausgabe in deutscher Sprache unterstützen.)